Hier haben wir einen Sammlung der besten Zitate, Sprüche und Lebensweisheiten zum Thema Wein, von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten, zusammengestellt. Sozusagen Weinsprüche als poetische Erquickung.
Wein ist bereits seit Jahrtausenden tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt. In der Antike ist er Gegenstand vieler Erzählungen, z.B. im griechischen Heldenepos der Odyssee. Die Gegenwart widmet ihm eher Trinklieder und auch in der Märchenwelt ist er zu finden.
Der Wein ist eine Medizin, wenn er aber ohne eine Manier getrunken wird, ist er ein Gift. Der Wein ist eine Erquickung des Herzens, wenn er aber ohnmäßig getrunken wird, ist er ein Tod der Seele.
(Abraham a Sancta Clara, 1644-1709, Prediger und Schriftsteller)
Wer Wein verdient, soll nicht Wasser bekommen.
(Afrikanisches Sprichwort)
Vom Urbeginn der Schöpfung ist dem Wein eine Kraft beigegeben, um den schattigen Weg der Wahrheit zu erhellen.
(Alighieri Dante, 1265-1321, italienischer Dichter und Philosoph)
In vino veritas - Im Wein ist Wahrheit.
(Alkäus, griech. Lyriker von der Insel Lesbos, 600 v.Chr.)
Wozu die Wahrheit im Kaffeesatz suchen,
da sie doch so angenehm im Wein untergebracht ist.
(André Brie)
Einen alten Wein zu genießen, das ist wie körperliche Liebe zu einer alten Dame. Es ist möglich; es kann sogar Vergnügen bereiten, aber es erfordert ein kleines bißchen Vorstellungskraft.
(André Tchelistcheff, kalifornischer Weinbauexperte, bei einer Verkostung 1971 in San Francisco)
Weine, welche die Einbildungskraft des Trinkers nicht zum Spielen und Gaukeln bringen, taugen wenig oder nichts.
(Anton Schnack, 1892-1973)
Durch die Ruderbänke reicht die Becher, öffnet alle Krüge für die Zecher, wie könnten wir bei so viel Wein, die ganze Nachtwach' über nüchtern sein?
(Archilochos von Palos, 700-645 v. Chr., griechischer Lyriker)
Vergeblich klopft, wer ohne Wein ist, an der Musen Pforte.
(Aristoteles, 384-322 v. Chr., griechischer Philosoph)
Weine sind wie eine Frau - unbeständig, zurückhaltend und schwer zufriedenzustellen. Wann immer man sie öffnet, riskiert man enttäuscht zu werden, sind sie aber in Form - und das sind sie bei guter Pflege meistens - welche Wonnen!
(Baron Philippe de Rothschild)
Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang.
Sollen in der Welt behalten, ihren alten schönen Klang.
Uns zu edler Tat begeistern, unser ganzes Leben lang.
Deutsche Frauen, deutsche Treue, deutscher Wein und deutscher Sang.
(2. Strophe des Deutschlandlieds, Hoffmann von Fallersleben, 1798-1874)
Heißer Sommer, guter Wein.
(Bauernregel)
Im August viel Regen ist dem Wein kein Segen.
(Bauernregel)
Ein Dichten ist auch das Weingenießen,
nur daß die Verse nach innen fließen.
(Bremer Ratskellerspruch)
Weißwein ist das was man trinkt, bevor man Rotwein trinkt.
(Bruno Prats, Château Cos d'Estournel)
Wein ist ein Getränk, das nur im Fass, nicht aber im Kopf still ist.
(Bulgarisches Sprichwort)
Der Weise erkennt einen Freund auch ohne Wein.
(Chao-Hsiu Chen, taiwanesische Schriftstellerin)
Der Wein wandelt den Maulwurf zum Adler.
(Charles Baudelaire, 1821-1867, französischer Dichter)
Und Dichter sollen insgemein
Von Wahrheit, Liebe, Witz und Wein
Sehr gute Freunde und Kenner sein.
(Christian Fürchtegott Gellert, 1715-1769)
Der edle Wein ist doch der beste Schieferdecker,
sein güldener Schein macht alle Menschen etwas kecker,
ich wundre mich, dass er so klettern kann und steigen,
und macht, dass sich die großen Häupter vor ihm neigen.
(Clemens Brentano und Achim von Arnim, Des Knaben Wunderhorn, Sammlung von Volksliedtexten)
Er kennt mehr Genüsse als irgendein Mann, den ich je getroffen habe. Er denkt aus Sinnlichkeit. Zu einem alten Wein und einem neuen Gedanken könnte er nicht nein sagen.
(Der Papst über Galileo Galilei in Bertolt Brechts 'Das Leben des Galilei', 12. Szene)
Bacchus - Nützliche Gottheit; von den Alten als Ausrede für einen guten Rausch erfunden.
(Des Teufels Wörterbuch: Ambrose Gwinnett Bierce, 1842-1914, amerikanischer Schriftsteller)
Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen.
(Deutsches Sprichwort)
Bier auf Wein, das laß sein; Wein auf Bier, das rat' ich dir.
(Deutsches Sprichwort)
Der Fisch will dreimal schwimmen: In Wasser, Schmalz und Wein.
(Deutsches Sprichwort)
Der Wein hält nichts geheim.
(Deutsches Sprichwort)
Der Wein ist kein Narr, aber er macht Narren.
(Deutsches Sprichwort)
Ein Glas Wein auf die Suppe ist dem Arzt einen Taler entzogen.
(Deutsches Sprichwort)
Ein guter Wein und ein schönes Weib sind zwei süße Gifte.
(Deutsches Sprichwort)
Je stärker der Wein, je schwächer das Bein.
(Deutsches Sprichwort)
Viel Wein macht dumme Leute.
(Deutsches Sprichwort)
Der ist nicht wert des Weines,
Der ihn wie Wasser trinkt.
(Die Lieder des Mirza Schaffy, Friedrich Martin von Bodenstedt, 1819-1892, deutscher Schriftsteller)
Wein ist so gut wie Leben für einen Mann,
wenn er mit Maß getrunken wird; was ist Leben dann
für einen Mann ohne Wein? Denn Wein wurde geschaffen,
um Männer glücklich zu machen.
(Ecclesiasticus, einer Sammlung von Sittensprüchen aus dem Alten Testament)
Weinlesen macht nicht betrunkener als Büchertrinken belesener macht.
(Elke Heidenreich)
Reben, die lange entblättert sind,
Frieren und liegen darnieder,
Über die Hänge im Abendwind
Weinen Klapotetzlieder.
Weinen um all die vergangenen Lust,
Ernte und Winzergelage,
Wecken in meiner ruhigen Brust
Sehnsucht verklungener Tage.
Gib mir noch einmal, braunäugiges Kind,
Deine verdurstenden Glieder!
Nutzlose Klage im Abendwind
Weinen Klapotetzlieder.
(Ernst Goll, 1910)
Nichts macht mit der Landschaft vertrauter, als der Genuß der Weine, die auf ihrer Erde gewachsen und von ihrer Sonne durchleuchtet sind.
(Ernst Jünger, Schriftsteller und Philosoph, 1895-1998)
Wenn der Wein nicht wäre, müßte aus der Menschenwelt jede Liebeslust und jede Freude schwinden.
(Euripides, 480-406 v. Chr., griechischer Tragiker)
Wo der Wein fehlt, da stirbt der Reiz der Venus, da ist der Himmel der Menschen wüst und freudlos.
(Euripides, 480-406 v. Chr., griechischer Tragiker)
Si colmi il calice - Füllet den Becher
Di vino eletto; - mit köstlichem Wein;
Nasca il diletto, - es wachse die Freude,
Muoia il dolor. - es schwinde die Pein.
(Francesco Maria Piave, 1810-1876, italienischer Librettist)
Nichts gewinnt so sehr durch das Alter wie Brennholz, Wein, Freundschaften und Bücher.
(Francis Bacon, 1561-1626, englischer Philosoph, Staatsmann und Naturwissenschaftler)
Das Geräusch des Korkens erinnert mich an das Hochgehen des Vorhangs bei einer Premiere, wenn nur Gott allein weiß, was uns da erwartet.
(François Mauriac)
Ich möchte Weintrinker sein,
mit Kumpanen abends vor der Sonne sitzen
und von Dingen reden, die wir gleich verstehn...
(Franz Josef Degenhardt, deutscher Liedermacher und Schriftsteller)
Es ist besser, voll guten Weines zu sterben, als voll Durst.
(Französische Erkenntnis)
Der Wein ist die edelste Verkörperung des Naturgeistes.
(Friedrich Hebbel)
Im Wein liegt Wahrheit -
und mit der stößt man überall an.
(Friedrich Hegel)
Die Wahrheit ist im Wein;
Das heißt: In unseren Tagen
Muß einer betrunken sein,
Um Lust zu haben, die Wahrheit zu sagen.
(Friedrich Rückert, 1788-1866, deutscher Dichter und Übersetzer)
Wer trinkt, soll reinen Herzens sein, mit Wein ist nicht zu scherzen.
(Friedrich Rückert, 1788-1866, deutscher Dichter und Übersetzer)
Was kann das Totenreich gestatten?
Nein! Lebend muß man fröhlich sein.
Dort herzen wir nur kalte Schatten;
Dort trinkt man Wasser und nicht Wein.
(Friedrich von Hagedorn, 1708-1754)
Die Freundschaft, die der Wein gemacht, wirkt wie der Wein, nur eine Nacht.
(Friedrich von Logau, 1604-1655, deutscher Dichter)
Der Name Wirtemberg
Schreibt sich vom Wirt am Berg -
Ein Wirtemberger ohne Wein,
kann der ein Wirtemberger sein?
(Friedrich von Schiller, 1759-1805)
Brüder, fliegt von euren Sitzen,
Wenn der volle Römer kreist,
Laßt den Schaum zum Himmel sprützen:
Dieses Glas dem guten Geist.
(Friedrich von Schiller, 1759-1805)
Trink ihn aus, den Trank der Labe,
Und vergiß den großen Schmerz!
Wundervoll ist Bacchus' Gabe,
Balsam für's zerrissne Herz!
(Friedrich von Schiller, 1759-1805, Das Siegesfest)
Der Wein erfindet nichts, er schwatzts nur aus.
(Friedrich von Schiller, 1759-1805, Wallenstein, Die Piccolomini IV. Aufzug , 7.Auftritt))
Auf der Berge freien Höhen,
In der Mittagsonne Schein,
An des warmen Strahles Kräften
Zeugt Natur den goldnen Wein.
(Friedrich von Schiller, 1759-1805; Punschlied, Im Norden zu singen)
Einem jeden Menschen gibt die Natur das Seine.
Wenn ich dichte, trinke ich nur vom guten Weine,
Wie der Wein ist, den ich trink', so ist auch mein Schreiben.
Wenn ich nichts genossen hab', kann ich nichts betreiben.
Verse, die ich nüchtern mach', ach wie leicht die wiegen!
Nach dem Trunk kann ich jedoch den Ovid besiegen.
(Gedicht des Archipoeta, 12. Jahrhundert, übertragen von Prof. Dr. Otto Meyer)
Im Wein birgt sich viel:
Spiel, Schwermut und Lust.
(Georg Britting, 1891-1964)
Der Mensch ersetzt oft durch Phantasie und Wein was ihm an Naturkräften abgeht. Das muß notwendig ganz eigene Phantasie- und Weingeschöpfe hervorbringen.
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Der Wein wächst nur gut unter dem Schutz eines sanften Himmels, und ähnliche Seelen müssen diejenigen haben, die ihn am besten trinken.
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Es wird gewiss in England des Jahres noch einmal so viel Portwein getrunken, als in Portugal wächst.
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Unter den heiligsten Zeilen des Shakespeare wünschte ich, daß diejenigen einmal mit Rot erscheinen mögten, die wir einem zur glücklichen Stunde getrunkenen Glas Wein zu danken haben.
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Das alte Fass ist ausgetrunken,
der Himmel steckt ein neues an.
Wie mancher ist vom Stuhl gesunken,
der nun nicht mit uns trinken kann.
Doch ihr, die ihr wie wir beim alten
mit so viel Ehren ausgehalten,
geschwind die alten Gläser her
und setzt euch zu den neuen her!
(Georg Christoph Lichtenberg, 1742-1799)
Der Rhein,
Und wär's nur um den Wein,
Der Rhein soll deutsch verbleiben.
(Georg Herwegh, 1817-1875, deutscher Dichter und Übersetzer)
Der Wein ist mein Vergnügen!
Ich wollt, das ganze Meer
Wär Wein und ich ein Walfisch,
Der schwömme drüber her.
(Georg Weerth,1822-1856, deutscher Kaufmann und Schriftsteller, aus Werke, Bd.1: Gedichte)
Dies ist die einzige Art, Wein zu genießen - wenn ein paar kundige und begeisterungsfähige Freunde zusammenkommen und sich frei fühlen, in unverhülltem Entzücken zu schwelgen.
(George Bernhard Shaw, 1856-1950, irischer Schriftsteller)
Mir ist es piepegal, ob Salz, Butter, Wein oder Frauen schlecht für mich sind; das Leben ist eine unheilbare Krankheit.
(George Tabori, 1914-2007, ungarischer Drehbuchautor)
Eine Rebe verlangt soviel Zuwendung wie ein Neugeborenes.
(Georgisches Sprichwort)
Es ist mir völlig gleichgültig, wohin das Wasser fliesst, solange es nicht in den Wein läuft.
(Gilbert Keith Chesterton, 1874-1936)
Ein guter Witz geht immer für ein Stück Brot, und ein leichter Sinn ersetzt manchen Becher Wein.
(Gottfried Keller, 1819-1890, schweizer Dichter)
Weißt Du, manchmal habe ich so das Gefühl, eine Pulle Wein sei mehr Wert, als die ganze Dichterei.
(Gottfried Keller, 1819-1890, schweizer Dichter)
Goethe trank täglich mehr als zwei Liter Wein und wurde über 80 Jahre alt. Und niemand sage, mit nur einem Liter hätte er zweimal so viel geschrieben und wäre er doppelt so alt geworden.
(Gregor Brand, deutscher Lyriker und Aphoristiker)
Noch währt die Zeit der Jugend, das Beste ist nur Wein.
Das Beste für Betrübte ist wüst und trunken sein.
Die Welt ist wüst vom Scheitel bis zu der Füße Rand.
Das wüst sein ist das Beste, in einem wüsten Land.
(Hafis, 1324-1390, persischer Lyriker)
Der Wein gehört zu den kostbarsten Gaben der Erde. So verlangt er Liebe und Respekt, wir haben ihm Achtung zu erweisen.
(Hammurabi, 1728-1686 v. Chr., babylonischer König)
Ich weiß, sie trinken heimlich Wein
und predigen öffentlich Wasser.
(Heinrich Heine, 1797-1856)
Ja, ja, der Wein, das ist mein Element
in seinen goldighellen Liebesfluten
will ich gesund die kranke Seele baden.
(Heinrich Heine, 1797-1856)
Der Rheinwein stimmt mich immer weich
und löst jedwedes Zerwürfnis
in meiner Brust, entzündet darin
der Menschenliebe Bedürfnis.
(Heinrich Heine, 1797-1856)
Beim Weißwein denkt man,
beim Rotwein spricht man,
beim Sekt macht man Dummheiten.
(Henri Vidal)
Wenn der Wein niedersitzt, schwimmen die Worte empor.
(Herbert Heckmann, deutscher Schriftsteller)
In meinen Becher mit Wein ist ein Falter geflogen,
Trunken ergibt er sich seinem süßen Verderben,
Rudert erlahmend im Nass und ist willig zu sterben
Endlich hat ihn mein Finger herausgezogen.
So ist mein Herz, von deinen Augen verblendet,
Selig im duftenden Becher der Liebe versunken,
Willig zu sterben, vom Wein deines Zaubers betrunken,
Wenn nicht ein Wink deiner Hand mein Schicksal vollendet.
(Hermann Hesse, 1877-1962, deutsch-schweizerischer Dichter und Schriftsteller)
Zuweilen freut es mich, still und allein
In kühler Stube ruhevoll zu zechen,
Mit einem alten, liebgewordenen Wein
Ein gutes, treues Freundschaftswort zu sprechen.
Dann wünsch ich hoffend mir die Zeit herbei,
Da mir und meiner Pilgerfahrt auf Erden
Doch noch einmal, ob's auch in Schmerzen sei,
Der reinen Reife Tage kommen werden.
Dann aber sei ein Freund mit auch beschert
Der meines Lebens überfüllten Becher
Mit dankbar schonendem Genusse ehrt,
Dem reifen Wein ein ebenbürtiger Zecher.
(Hermann Hesse, 1877-1962, deutsch-schweizerischer Dichter und Schriftsteller)
Der Wein - maßvoll genossen - heilt und erfreut den Menschen zutiefst durch seine große Kraft und Wärme.
(Hildegard von Bingen, 1098-1179, Benediktinerin)
Denn der Wein erneuert die Kraft ermüdeter Männer.
(Homer, 8. Jhd. v. Chr.)
Tröste Dich Du Eingesperrter, Dein Erlöser Steht Vor Dir.
(Inschrift auf einem Weinfaß in der Domaine Schaetzel in Boersch/Elsaß)